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Gute Texte fallen nicht vom Himmel

Etwas umgewandelt möchte ich sagen: Am Anfang steht das Wort – im Zeitalter der elektronischen Kommunikation in erster Linie das geschriebene. Suchmaschinen bezeichne ich gern als „Leseratten“ und sie verharren gern auf einer Website, die über „Content“ verfügt. Immer mehr Websites werden nun mit Text gefüllt – die Qualität der Texte gerät da leicht ins Hintertreffen. Vergessen Sie bei Ihren Beiträgen nie: Texte sollen in erster Linie dem Leser und nicht den Suchmaschinen gefallen.

Kurzbotschaften

Als sozial gilt im Internet der Gedanke, Informationen zu teilen. Wenn es schnell gehen soll, werden die Informationen komprimiert weitergegeben. Hier ist vor allem Twitter führend, auch wenn Twitter immer mehr von den reinen Kurzbotschaften Abstand nimmt. Noch beliebter ist der Austausch von Informationen über Instant-Messaging-Dienste. Das geht in der viel beschworenen Echtzeit mit all seinen negativen Auswirkungen, wenn eine Nachricht zu schnell versendet worden ist.

„Fasse Dich kurz“, stand früher an den Telefonhäuschen. Auch Telegramme wurden aus Kostengründen eher kryptisch geschrieben. Wichtige Informationen können so auf ein Minimum reduziert werden, ein schneller Gedankenaustausch ist auf diese Weise möglich. Die kleinen Tasten auf dem Smartphone verführen zusätzlich, sich auf das Wesentliche zu beschränken. Dabei kommen ebenso Grammatik und Rechtschreibung häufig zu kurz.

160 Zeichen für SMS oder die 140 Zeichen bei Twitter lassen häufig kein Satzzeichen mehr zu. Texte werden damit leicht unverständlich und können zudem zu Missverständnissen führen. Andererseits sollte ein Satz nicht mehr als 17 Wörter umfassen. Etwas, was gar nicht so leicht zu bewerkstelligen ist, wenn der Text nicht nur aus einfachen Hauptsätzen bestehen soll. Ich weiß, wovon ich schreibe 😉

Foren und Blogs – eine Informationsfülle

Es wird viel geschrieben im Internet. Es gibt kaum eine Website, die nicht noch zusätzlich ein eigenes Blog vorweist. Früher hieß die Seite „Aktuelles“, heute heißt sie „Blog“ und beide kranken häufig daran, dass sie schlecht gepflegt werden. Ein Blog, der Leser finden soll, benötigt mindestens sechs bis acht Beiträge im Monat. Andererseits soll dieses Blog mit den Inhalten der Unternehmenswebsite übereinstimmen. Obwohl ursprünglich ein Blog als Tagebuch im Web gedacht war, erfüllt es inzwischen häufig die Aufgaben einer Firmenzeitung, dem sogenannten „Corporate Blog“ oder Online-Magazinen.

Der Text als Botschaft

Texte müssen den Leser ansprechen, um zum Bleiben zu animieren, und folgen nachvollziehbaren Regeln. Das gilt ganz besonders für Texte im Internet, denn hier ist Text als geschriebene Sprache ein Wettbewerbsfaktor.

Text und Optik

Eine Website umfasst mehrere Gestaltungselemente wie Bilder, Navigation und schließlich den Text. Vor allem eine klare Struktur motiviert zum Lesen. Gerade im Internet ist der Text gut lesbar, wenn er für das Auge „Anker“ zur Verfügung stellt. Das Nutzerverhalten muss in die Textgestaltung miteinbezogen werden.

Sie müssen deshalb Text und Optik aufeinander abstimmen
  • Überschriften zu den Abschnitten mit entsprechendem Inhalt finden.
  • Überschriften deutlich vom übrigen Text absetzen, damit beim Querlesen der Leser leichter den Überblick behält.
  • Kurzzusammenfassung von Inhalten mit Aufzählungszeichen darstellen. Diese Aufzählungszeichen ersetzen oft längere Sätze, die sonst durch Komma getrennt werden müssten.

 
Überschriften und Aufzählungen können Sie wie Kurzbotschaften verstehen, die beim Leser Interesse wecken und zum Weiterlesen motivieren. Reservieren Sie Hervorhebungen im Text nur für Links und Überschriften. Zu viele Ankerpunkte verwirren. Bunte Texte mit unterschiedlichen Schriften werden unlesbar.

Die Gestaltung des Textes auf der Website folgt letztendlich ähnlichen Regeln wie bei Büchern. Bücher werden weggelegt, wenn der Text schwer lesbar ist, die Website wird entsprechend weggeklickt.

Andererseits finde ich nicht selten Texte auf Websites, die nach jedem Satz mindestens einen Absatz einfügen. Ein großer Zeilenabstand macht einen Text ähnlich schwer lesbar.
Die Lesbarkeit eines Textes dient zur Verbreitung der Inhalte. Für Autoren und Unternehmen ist es ein wichtiges Kriterium, dass ihre Informationen ein breites Publikum finden.

Übung macht den Meister

Texte zu schreiben geht mit Neugier einher. Nicht nur die eigene Sicht der Dinge soll dem Leser vermittelt werden, sondern verschiedene Aspekte zu einem Thema. Diese Aspekte in die richtigen Worte zu fassen, geht anfangs nicht leicht von der Hand in die Tastatur. Selbst später gibt es immer wieder Einbrüche, wo mir das Schreiben schwer fällt.

Es ist wie immer, nur das konsequente Tun führt zu Fortschritten. Sicher ist auch ein gewisses Talent hilfreich. Dennoch sollte jeder bei seinen Texten beachten, wofür bzw. für wen er sie schreiben möchte. Texte für die eigene Website zu verfassen, dürfte am schwierigsten sein, denn gerade hier ist die Perspektive eines Außenstehenden wichtig. Betriebsblindheit ist bei Eigenwerbung nicht ungewöhnlich. Ein guter Text ist ein Wettbewerbsfaktor, der täglich auf einer Website zugänglich ist. Hier einem Texter anzuvertrauen, der die richtigen Fragen stellt, kann viel Zeit und Nerven, letztendlich auch Kosten sparen helfen. Wer seine Texte lieber selbst verfasst, sollte wenigstens einen Lektor zu Rate ziehen.

Wenn Sie einen Texter suchen, ist es gut, wenn Sie wissen, worauf Sie achten können. Zum Glück lassen sich die Fähigkeiten in diversen Beispielen der Texter gut nachlesen. Der Schreibstil muss auch zu Ihnen als Kunde passen.

Gute Texte brauchen Zeit und Recherche ©Bürodienste-in
Gute Texte brauchen Zeit und Recherche
©Bürodienste-in

Texten – ein kreativer Prozess

Gute Texte fallen nicht vom Himmel. Clickworker, die für ein paar Cent pro Wort einen Text verfassen, können wichtige Kriterien für einen guten Text nicht berücksichtigen. Sie sind darauf angewiesen viele Texte zu schreiben.

Wichtig ist, wie Sabine Schönberg in „Beruf Texter was er tut“ schreibt, dass Texte – vor allem Werbetexte – eine gute Recherche – voraussetzen. Sie bringen die Gedanken der Kunden verständlich zu Papier. Dazu gehört im Vorfeld die Auseinandersetzung mit den Zielgruppen. Texte stellen letztendlich auch ein Alleinstellungsmerkmal eines Unternehmens dar. Solche Texte sind zeitaufwändig und lassen sich deshalb nicht einfach „aus dem Ärmel“ schütteln.

Gute Texte zu schreiben, erfordern
  • einen hohen Zeitaufwand durch Recherche
  • gute Kenntnis über das Unternehmen des Kunden

 
Inzwischen habe ich manchmal den Eindruck, dass mehr geschrieben als gelesen wird. Umso wichtiger ist, dass ein Text den Leser doch noch begeistern kann. Das ist bei eher informativen Sachtexten besonders schwer.

Der Texter ist der Vermittler zwischen Wort und Leser. Kreativität lässt sich allenfalls in Zeit, nicht aber Zeilen und schon gar nicht in einzelne Worte umrechnen.

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3 Gedanken zu „Gute Texte fallen nicht vom Himmel“

  1. Hallo, Frau Radtke,
    richtig, wer sich an „werbliche Texte“ wagt, der sollte wissen, wie es geht.

    Wichtig finde ich aber auch, dass sich gerade in den letzten Jahren große Unterschiede zwischen dem werblichen Schreibstil der klassischen Werbung (Anzeigen in Zeitungen, Presseberichte, Flyer o.ä.) zu denen in den Social Media aufgetan haben:

    Auch hier muss man zielgruppengerecht formulieren, aber, interessanterweise hört sich hier – vielleicht auch wegen der eingeschränkten Möglichkeiten (siehe 140 Zeichen bei Twitter) – alles nicht mehr ganz soooo abgedroschen, vertriebslastig und aufdringlich an. Eine Konzentration auf das Wesentliche scheint doch zur Zeit den Nerv der Kunden zu treffen?!

    Und wer grundsätzlich Schwierigkeiten mit dem „Finden der richgien Worte“ hat, der sollte sich professionelle Texter-Hilfe suchen. Das Geld ist dafür gut angelegt!

    Antworten

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