Noch vor wenigen Jahren haben viele im Bereich Bürodienstleistung, insbesondere für Büroservice bzw. Büroorganisation gegründet. Nicht wenige taten dies aus der Not heraus, nicht arbeitslos zu werden und sie wurden diesbezüglich vom Arbeitsamt nachhaltig unterstützt. Ein vorrangiges Problem war die Vermarktung und wie man schnell bekannt wird.
Hier haben sich vor allem Branchenbücher bzw. diverse Telefonbücher angeboten, die Selbstständigkeit möglichst mit Website im Internet bekannt zu machen. Vor ein paar Jahren waren die Branchenbücher immer schnell in den Suchanfragen zu finden, die gewünschten Dienstleister dann allerdings nicht mehr so leicht.
Die Stecknadel im Heuhaufen
Deshalb trugen sich Bürodienstleister lange Zeit in Branchenbücher ein, da diese kostenlos zur Verfügung standen. Diese Branchenbücher wurden sie nicht gepflegt, das Adressmaterial war damit für einen Suchenden wertlos. Die Zeit der Branchenbücher ist im Großen und Ganzen vorbei – zum Glück auch für unseriöse Anbieter, die mit amtlich aufgemachten Formularen das schnelle Geld kassieren wollten.
Verlorene Zeit
Branchenbücher wie „Wer liefert was“ oder „Meine Stadt“ gibt es immer noch mit kostenlosen Einträge genauso wie die diversen Telefonbücher, die ein ähnliches Angebot haben. Sie verfügen über notwendige Adressdaten wie Ort und Telefon, oft mit E-Mail-Adressen, hin und wieder sogar mit einem Link auf die Website des Anbieters. Zwischen einzelnen Anbietern steckt der eine oder andere „Premiumeintrag“. Gefunden wird die Firma dennoch nur, wenn gezielt in dem Branchenverzeichnis gesucht wird.
Meistens wird die Dienstleistung ohne genauere Beschreibung angeboten. Wen soll man da nach welchen Kriterien aussuchen, wenn weder eine Beschreibung noch eine Website zu finden ist?
Inzwischen gibt es ein Urteil, dass solche kostenpflichtigen Einträge für illegitim hält. Ein Online-Verzeichnis, das nicht unter den ersten fünf Treffern bei Google gelistet ist, gilt als wertlos. Insbesondere die teilweise recht hohen Gebühren für die Einträge sind deshalb nicht statthaft, wie ein Beschluss des Landgerichts Wuppertal vom Juni 2014 zeigt.
Weder Firmennamen noch eine Bezeichnung wie z. B. Büroservice sagen etwas über die angebotene Dienstleistungen aus. Eine grobe Unterteilung nach Buchservice, Buchhaltung, Büroorganisation etc. müssen wie die Ortsangaben entsprechend gefiltert werden. Um mit den unterschiedlichen Vorgehensweisen einzelner Anbieter klar zu kommen, erfordert diese Suche eine gewisse Übung. Damit ein Unternehmen auf eine aussagefähige Website eines adäquaten Anbieters kommt, vergeht viel Zeit verloren. Ein Grund, warum zwar oft selbstständige Fachkräfte Hände ringend gesucht werden, aber nicht gefunden werden.
Die Erfahrung der Teilnehmer von „Bürodienste in“ war häufig, dass sie mit so einem Eintrag ständig Werbung und Anrufe von Versicherungen bekamen. Einen Kunden haben sie über diese Einträge nie gefunden.
Marketing in Social Media
Dass Kleinunternehmer wie Bürodienstleister nur ein kleines Budget für Werbung und Marketing übrig haben, ist bekannt. Ganz ohne Marketing geht es nicht, denn die Kundenakquise muss auch bei bei guter Auftragslage weiter betrieben werden.
Besser als ein kostenloser Eintrag in ein Branchenbuch ist ein Profil in einem sozialen Netzwerk. Auch hier können Sie sich kostenlos im Internet präsentieren. Im Unterschied zum Branchenbuch können Sie die Aktivität und Aktualität ihres Profils kontinuierlich beeinflussen. Das ist mit Arbeit und Zeitaufwand verbunden.
Sie sollten Sie deshalb genau ansehen, in welchem Sozialen Netz Sie aktiv werden wollen. Ein privates Profil erleichtert den Einstieg und ist auch ein gutes Fundament für Kontakte. Facebook, Google plus, Twitter oder Xing setzen unterschiedliche Schwerpunkte. Jedes dieser Netzwerke hat seine eigene Technik, die erst erprobt werden muss.
Wichtig ist zudem, dass die rechtlichen Aspekte, die in den sozialen Netzwerken insbesondere für Firmen vorgeschrieben sind, eingehalten werden. Hierzu finden Sie unter „Das könnte Sie interessieren“ einen Artikel zur Unternehmensdarstellung in Netzwerken.
- Bedenken Sie:
Neben einer aktiven Teilnahme in den sozialen Netzwerken, ist es von Vorteil, wenn Sie Plattformen nutzen, die von jedem gefunden werden. Wie Sie wissen ist nicht jedes Unternehmen in den sozialen Netzwerken aktiv, so dass dort Ihre Aktivitäten nur einem kleinerem Kreis von Nutzern zugänglich ist.
- Vergleichen Sie:
Machen Sie sich ein Bild von den qualifizierten Bürodienstleistern in Baden-Württemberg, in Bayern oder in Rheinland-Pfalz.
In einem großen Verbund werden Sie leichter gefunden, ein aussagefähiger Suchbegriff, eine „starke“ Seite tun ein Übriges.
Das könnte Sie auch interessieren
- Bürodienstleister – Viele Berufe unter einem Dach
- Scheinselbstständigkeit – kein Kavaliersdelikt
- Unternehmensdarstellung in Social Media