Ziel ist nach wie vor für viele Unternehmen auf den ersten Seiten von Suchmaschinen insbesondere von Google gefunden zu werden. Umso mehr Mitbewerber sich über Websites präsentieren wie z. B. bei Bürodienstleistung, umso schwieriger wird es, dass die eigene Seite ganz vorne liegt. Neben dem bekannten SEO und seinen Fachbegriffen möchte ich auf andere Wege aufmerksam machen, die einer Website Besucher zuführen können. Was kann von professioneller Hilfe erwartet werden?
Professionelle Hilfe
Google bietet mit Adwards ein Tool an, bei dem der normale Nutzer schnell an den Klippen von Keywords, Backlinks und Kampagnen scheitert.
Zunächst greifen viele durch einen Gutschein animiert auf Google-Adwards zu. Möglichkeiten und Kombinationen sind vielfältig, das Budget schnell aufgebraucht bzw. man landet auf den hinteren Plätzen. Der Gutschein wird zwar noch nutzt, gibt aber anschließend genervt auf.
Allein dieser kleine Werbefilm zeigt, wie kompliziert das System ist:
Nach jedem Angebot kommt die Recherche
Kein Wunder, dass für solche komplizierten Vorgänge Fachleute gesucht werden. Das Feld der Anbieter ist groß, die Auswahl entsprechend schwierig. Ein schöner Text ist keine konkrete Leistung. Darum ist die Website des Anbieters nur der Einstieg zur Überprüfung. Neben einem korrekten Impressum, ist das Leistungsspektrum wichtig. Leistungen müssen klar erkennbar sein. Sie dürfen Sie deshalb nicht durch Links im Text verstecken. Dazu gehört eine einwandfreie Navigation.
Fachbegriffe
Fachbegriffe sollten Sie unbedingt erklären. Manchmal setzt der Seitenbetreiber gewisse Grundkenntnisse voraus:
- SEO: Search Engine Optimizing oder Suchmaschinenoptimierung, dient dazu, dass Seiten in Suchmaschinen auf den vorderen Plätzen gefunden werden.
- Traffic: Die Besucherzahlen auf der Seite. Statistiken sind oft ungenau, weil sie auch sog. Robots mitzählen. Anbieter von bereinigten Statistiken geben hier ein genaueres Bild. Einen groben Anhaltspunkt gibt auch der Alexa Traffic Rank.
- Content: Der Inhalt / Text der Seite – dieser sollte informativ sein. Zudem sollten Sie ihn in regelmäßigen Abständen aktualisieren.
- Keywords: Die Schlüsselwörter, mit denen sich die Seite besser finden lässt. Sie spielen inzwischen eine eher untergeordnete Rolle und müssen fein auf den Content abgestimmt sein.
- Backlinks: Die Seiten, auf denen die eigene Seite verlinkt ist. Hier ist äußerste Vorsicht geboten. Das Kaufen/Tauschen von Backlinks kann sogar kontraproduktiv sein.
- Algorithmus: Das Sucheschema der Suchmaschine Google. Auch die Geheimdienste arbeiten mit Algorithmen, die Daten nach bestimmten Vorgaben verknüpfen.
- Pagerank: Gewichtung der Seite bei Google. Ihm wird keine so große Bedeutung mehr zugemessen, jedoch wurden einige Seiten nach den letzten Algorithmusänderungen abgewertet, andere wieder aufgewertet, was zu heftigen Diskussionen in den entsprechenden Blogs führte.
Über allem steht eine technisch einwandfrei funktionierende Seite, die zusätzlich einen schnellen Seitenaufbau hat. Das Tempo des Seitenaufbaus ist wiederum vom Provider abhängig. Diese Faktoren spielen in der Bewertung einer Website durch Suchmaschinen eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Außerdem sollten Referenzen oder Beispiele aufzeigen, dass bestimmte Firmen von der Arbeit des Anbieters profitiert haben.
Unabhängigkeit von Suchmaschinen
Suchmaschinenoptimierung ist also ein umständlicher und aufwändiger Prozess, dessen Effekt nicht sofort, manchmal auch gar nicht eintritt.
Der Aufwand ist groß, das Wissen muss umfangreich sein und die Kosten sind nicht immer überschaubar, selbst, wenn man sich selbst in die Materie einarbeitet. Die Hoffnung im großen WorldWideWeb als Kleinunternehmer nicht unterzugehen, bringt deshalb immer wieder neue Ideen hervor.
NonSEO Traffic
Auf diesen Begriff bin ich erst heute gestoßen als Teilbereich des Inbound-Marketing. Interessant ist die These, sich von Algorithmen zu lösen und damit unabhängig von Suchmaschinen zu werden. Besucher sollen damit ohne spezielle SEO-Maßnahmen generiert werden. Hierfür gibt es einige Möglichkeiten
Texte schreiben
- Gastartikel in Blogs schreiben. Hier hat sich bereits ein Markt etabliert, der nicht nur passende Artikel und Blogs zusammenführt. Sie nehmen eine Überprüfung der bewerbenden Blogs mit den unterschiedlichsten Tools vor, bevor sie einen Kontakt vermitteln. Gastartikel setzen die gewünschten Backlinks auf die eigene Seite.
- Pressemitteilungen haben einen ähnlichen Effekt wie Gastartikel. Dort kann über das Unternehmen ein Artikel veröffentlicht werden, der Leser auf die Seite aufmerksam macht.
Nicht jedem liegt das Schreiben, so dass professionelle Texter diese Aufgaben übernehmen müssen. Guter Text hat seinen Preis vor allem, wenn er gut gefunden werden soll. Grundlagen des SEO müssen also vorhanden sein. Blogs und Presseportale entsprechend gut auffindbar sein.
Werbung
- Affiliate ermöglicht Werbeeinnahmen durch Anklicken zu generieren, häufig verbunden mit Kaufen. Affiliate sollte nur sehr dezent eingesetzt werden. Werbung, Werbebanner oder Bilder zum Klicken vertreiben Besucher oft. Die Einnahmen bewegen sich eher im Cent-Bereich. Viele Seiten sind mit amazon oder zalando vollgekleistert. Interessenten gewinnt man dadurch keine, mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mal wiederkehrende Besucher.
- Giveaways neudeutsch wohl für „kleine Geschenke“ wie z. B. Bildschirmschoner oder elektronische Glückwunschkarten sollen Besucher anlocken. Doch genau hier liegt das Problem: Eine Seite, die kaum Traffic hat, wird nicht gefunden. Seiten, die kaum jemand findet, können verschenken, was sie wollen. Wer solche Dinge sucht, nutzt sie bei bekannten Anbietern.
Das Generieren von Email-Adressen von Interessenten dieser „Geschenke“ ist wertlos, denn sie dürfen nicht verwendet werden. Wer es dennoch tut, kann sich schnell in einem Abmahnverfahren wiederfinden.
Bei den beiden letztgenannten Möglichkeiten des NonSEO Traffic, muss die Seite zudem bekannt sein. Auch Seiten, die die Benutzer in Sekundenbruchteilen verlassen, werden registriert und entsprechend schlecht bewertet, was wiederum der Bekanntheit der Seite und letztlich seiner Auffindbarkeit schadet.
Professionelle Hilfe richtig einschätzen
Nicht nur die Portale, die Gastartikel vermitteln, jeder sollte die Möglichkeit nutzen, Anbietern „auf den Zahn“ zu fühlen. Mit dem Internet ist das eine relativ einfache Sache. Dabei spielen Portale, in denen Kunden ihre Zufriedenheit zu Leistungen oder Websites äußern eine eher untergeordnete Rolle. Der persönliche Ärger wird hier genauso gepostet, wie „zufriedene“ Kunden, die unter Pseudonym für die entsprechende Firma unterwegs sind. Interessanter sind da Referenzseiten, die die gezeigte Leistung darstellen und deren Erfolg wiederum durch Recherche nachvollziehbar wird. Aufzählungen oder Firmenlogos ohne Verlinkung sind wertlos.
Ferner gibt die Website des Anbieters natürlich auch Auskunft darüber wie Methoden, die dem Kunden zur Verbesserung eines Interessentenaufbaus versprochen werden, selbst verwirklicht werden.
Helfen können Recherchetools. Natürlich sind das nur Messlatten wie bekannt eine Seite ist. Aber das Zusammenspiel mehrerer Komponenten ergeben ein Bild des Anbieters.
- Seitwert zeigt, ob wenigstens Standards einer Anbieter-Website erfüllt sind. Manche Werte sind nicht ganz nachvollziehbar und Profis bemängeln, dass manche Standards nicht aktualisiert wurden. Technische Mängel sind klar erkennbar, der Bekanntheitsgrad der Seite wird einschätzbar.
- SEO-Kick weist die Anzahl der sog. Backlinks aus. Was mich stört, dass dort nicht alle vorhandenen backlinks angezeigt werden. Denn SEO-Kick wird als Maßstab anderer Tools genommen, um auf die Netzsichtbarkeit der entsprechenden Website hinzuweisen.
Ähnlich, aber umfangreicher, ist Backlinktest. - Copyscape zeigt, ob Text von Seiten anderer Anbieter kopiert wurden, was gar nicht so selten ist. Leider sagt ein guter Text nichts über den Wahrheitsgehalt der Leistung aus.
- Sichtbarkeittools werden vor allen von Vermittlern von Gastartikeln genutzt. Ich möchte hier nur Sistrix, Blekko OVI nennen.
Alle Suchanfragen sind vernetzt, sozusagen alle mit allem und früher oder später landen diese Daten – einschließlich deren Besucher – auf einem Server in Amerika.
Marketing über das Internet
Eine gut auffindbare Website, Kontakte in sozialen Netzwerken, Kommentare in Blogs sind Bestandteile des Marketings über das Internet.
Vor allem für kleinere Firmen ist eine Vermarktung über das Internet überlebensnotwendig, denn es gibt durchaus aus verständlichen Gründen wenig Möglichkeiten sich bzw. seine Firma bekannt zu machen.
Es ist zu hoffen, dass hier Datenschutzrichtlinien der Sammelwut von Geheimdiensten Einhalt gebieten. Wenn dies nicht geschieht, wird eine ganze Branche zusammenbrechen. Ich denke nicht, dass das im Interesse der Branchenriesen sein kann.
Das könnte Sie auch interessieren
- Finden und gefunden werden im Netz
- Gute Texte fallen nicht vom Himmel
- Internet als Marketinginstrument nutzen
Hallo Frau Radtke,
Ihr Artikel kommt zur rechten Zeit. Bin gerade dabei für einen Kunden eine website zu entwickeln. Diese soll „möglichst weit oben gerankt werden“. Mit Ihrem Artikel habe ich nun ein paar Argumente, denn vielfach wird der Arbeitsaufwand insb. in Sachen ranking sehr unterschätzt.
Hallo Frau Purucker,
freut mich, wenn ich Sie mit diesem Artkiel unterstützen kann. Es kommt noch ein weiterer Denkfehler dazu. SEO ist ein fortlaufender Prozess – ebenso wie das in dem Artikel beschriebene NonSEO. Am Besten ist eine Kombination aus beidem.
Neben dem ersten Artikel unter dem Text finden Sie hier möglicherweise weitere Argumente:
https://webdesign-bw.de/2012/01/sichtbarkeit-im-netz-anspruch-und-wirklichkeit/
Guten Tag Frau Radtke,
sehr schön geschriebener und gut recherchierter Artikel. Ich bin der gleichen Meinung, das alleinige SEO Maßnahmen viel zu unsicher und kurzfristig sind. Google ändert ständig (in den meisten Fällen halbjährlich) seine Algorithmen. Benannt werden diese Updates nach Tiernamen. So hießen die letzten Panda und Pinguin. Viele Websites die viel Besucher über die Suchmaschine bekommen haben sind mit Ihren Rankings nach hinten gerutscht. Was vor dem Update noch erlaubt war, ist nun keine erlaubte SEO Maßnahme mehr und wird abgestraft. Am besten fährt man, wenn man sich streng an die Google Richtlinien hält. Des weiteren hat Facebook eine eigene Suchmaschine angekündigt und auch ASK und Bing wollen nachrücken. Jeder dieser Suchmaschinen wird mit anderen Algorithmen arbeiten. Nach welcher optimiere ich dann nun?
Ich finde Ihren Gedankengang richtig und lege seid einiger Zeit fast ausschließlich Wert auf NonSEO Traffic.
Vielen Dank für diesen Informativen Artikel.