Jedem Berufstätigen – unabhängig ob angestellt oder selbstständig – ist klar, dass er sich mit der Wissensflut kontinuierliche weiterbilden muss. Das gilt für Angestellte auf allen hierarchischen Ebenen genauso wie für Selbstständige.
Dennoch scheint das Interesse an Weiterbildung zu sinken.
Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt im Deutschen Weiterbildungsatlas auf Bundesebene, dass dieses Interesse innerhalb von Deutschland stark variiert. Das gilt nicht nur für einzelne Bundesländer, sondern findet sich bis in die kommunale Ebene.
Weiterbilden ist lebenslanges Lernen auf allen Ebenen des Berufslebens
In einer Zeit, in der sich das Wissen ca. alle drei bis fünf Jahre verdoppelt, ist kontinuierliche Fortbildung ein Muss. Gerade Weiterbildung ermöglicht den fachlichen Austausch Gleichgesinnter und erweitert bzw. vertieft das Wissen.
Wer sich weiterbilden möchte, muss einige Vorüberlegungen treffen – ähnlich wie in nachstehender Grafik zum Beispiel als Mindmap. Vor allem bei einer Fortbildung von längerer Dauer müssen Sie Ihre Zielsetzung klar definieren, die finanzielle Belastung abschätzen, den Rahmen organisieren und das passende Institut finden.
Anspruch an das Institut
12,5 % aller in Deutschland Lebenden nehmen mindestens einmal im Jahr an einer Weiterbildungsmaßnahme teil. Dabei ist mir aufgefallen, dass in strukturell schwachen Gebieten wie Zwickau, Mittelsachsen oder Nordwestmecklenburg das Interesse an Weiterbildung ähnlich gering ist wie in Essen, Oberhausen oder Duisburg. Gerade hier regelt das Angebot die Nachfrage.
Wer sich in schwach vertretenen Kommunen und Städten weiterbilden möchte, muss auf andere Angebote ausweichen, sei es in Nachbarkommunen oder bei Ferninstituten.
Die Auswahl eines Instituts sollte deshalb eine Reihe von Anforderungen erfüllen:
- strukturierte Konzepte
- eigenständige Methoden
- effektiv einsetzbare Tools
- Leistungsnachweise
Alle Angebote müssen einen aktuellen Bezug zur gewählten Thematik haben und bedarfsorientiert sein.
Angebote und Themen sorgfältig auswählen
Exotische Angebote, wie in der Zeit im Artikel „Vom Unsinn exotischer Seminare“ beschrieben, mögen inhaltlich die richtigen Ansätze haben, die Umsetzung erscheint jedoch eher weltfremd.
Anerkannte Bildungsträger orientieren sich in erster Linie an dem Bedarf der Firmen vor Ort sowie den aktuellen Themen.
Dazu gehören neben Marketing und Software:
- Kommunikation inkl. sozialer Netzwerke
- Management
- Organisation
- Digitalisierung
Seminarangebot an persönlicher Zielsetzung ausrichten
Hierbei stellt sich die Frage nach qualifizierten Angeboten in einem eher unüberschaubaren Markt. Leider sagt der Preis nicht immer etwas über die Qualität eines Instituts aus. Besonders wichtig ist deshalb Ihre Zielsetzung. Das Spektrum ist weit und geht von einer Vertiefung bereits vorhandenen Wissens, über Zusatzwissen zu den digitalen Medien bis zu einer Qualifizierung in einem Bereich, damit Sie eine neue Tätigkeit übernehmen können.
Seminare dürfen nicht verschult sein. Sie verweisen auf anerkannte Abschlüsse und bauen auf die Praxiserfahrung der Seminarteilnehmer auf.
Dies wird gefördert durch
- fachlichen Austausch zwischen erfahrenen Teilnehmern und kompetenten Dozenten
- Integration von aktueller Theorie in den praxisbezogenen Alltag
Einzelne Abschnitte eines Seminarangebotes erfordern ein modulares Angebot, das einen qualifizierten Abschluss ermöglicht.
Ein gutes Angebot, zum Beispiel bei den Volkshochschulen (VHS), ist völlig unabhängig von der Größe des Ortes. So gehört Elbe-Elster zu den Kommunen mit der höchsten Teilnehmerzahl an Weiterbildungsangeboten, Fürstenfeldbruck in Bayern hingegen zu den Kommunen mit den wenigsten Teilnehmern. Beide schneiden ald Bundesländer jedoch genau umgekehrt ab:
In Bayern werden neben Baden-Württemberg Angebote am meisten genutzt, während Brandenburg eher in der unteren Hälfte zu finden ist.
Fortbildung fördert den wirtschaftlichen Erfolg und die Aufstiegsmöglichkeiten. Zudem sie fördert auch die Zufriedenheit des Lernenden. Marketing bildet in Verbindung mit Wissen die Grundlage, um auf dem Markt Bestand zu haben.
Wer sich genauer informieren möchte, wie es mit Bildungsangeboten und Teilnehmern in seiner Kommune aussieht, kann hier die gesamte Studie mit allen Grafiken runterladen: Deutscher Weiterbildungsatlas – Kreisebene
Wer vor Ort oder in der Nachbargemeinde nichts findet, muss sich gegebenenfalls bei einem Ferninstitut nach einem passenden Fortbildungsangebot umsehen.
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