„Content“ wird ein immer wichtigerer Bestandteil des Marketing. Eines der häufigsten Argumente ist, dass Content benötigt wird, um für Suchmaschinen interessant zu sein. Dass die Suchmaschine die Seite möglicherweise gut findet, ist zwar ein wichtiger Aspekt, aber wenn der Nutzer sich durch den Text nicht angesprochen fühlt, wird eher das Gegenteil erreicht.
Das Argument m u s s also sein: der Leser soll einen Nutzen haben!
Content sind gut Inhalte – auf das Wesentliche beschränkt
Content auf reinen Websites ist ziemlich schwierig. Ich höre immer wieder: „Was soll ich da groß schreiben? Wer sich für Büroservice interessiert, erwartet sowieso das, was ich anbiete. Ich habe mich deshalb auf meiner Seite auf das Wesentliche beschränkt.“
Teilweise werden aber unter „das Wesentliche“ Allgemeinplätze verstanden. Vor allem ist flexibel ein gern verwandter Gummibegriff, dem die Phantasie freien Lauf lässt. Feste Geschäftszeiten oder lieber im Home-Office zu arbeiten als vor Ort, ist dagegen eine wesentliche Information, bringt aber keinen wirklichen Content. Selbstverständlich ist es, dass sich ein Büroservice mit den MS-Office-Programmen auskennt und ggf. auch noch die Open-Source-Programme dazu anwenden kann. Das muss nicht extra betont werden. Websites im Bereich Büroservice unterscheiden sich deshalb zu oft nur marginal. Sie sind damit eine permanente Visitenkarte, mehr nicht. Für Suchmaschinen sind diese Seiten irrelevant.
Aus dem Grunde hängen immer mehr Anbieter für Bürotätigkeit ein Blog an ihre Website. Nur unterschätzen Sie die Arbeit mit einem Blog nicht. Diese ist sehr zeitaufwändig, zumal Sie ständig neue Artikel schreiben müssen.
Inhalte
Bedenken Sie, dass die Website ein Teil der Kundengewinnung und Akquise ist. Content auf Websites hat mit Inhalt im Sinn von Gehalt / Substanz zu tun. Es geht nicht darum, die Seiten mit Text zu füllen, sondern sie zielgruppengerecht aufzuarbeiten.
Die klassische Website eines Bürodienstleisters sieht so aus:
- allgemeiner Schriftverkehr Texte aller Art nach Vorlage oder Diktat
- Faktura und Mahnwesen
- Adresserfassung, Dokumentation Dateipflege
- Angebote
- Terminplanung
- Reisevorbereitung und Abrechnung
- Büroorganisation (auch vor Ort)
Nur all dies kann der Nutzer nicht erkennen, wenn auf allgemeingültige Phrasen und Begriffe zurückgegriffen wird.
Oft lese ich den Hinweis, dass Kranken- und Urlaubsvertretungen übernommen werden. Die Folge ist, dass kaum Anfragen für andere Aufträge wie z. B. stundenweise Büroorganisation erfolgen.
Wer in einem gut besetzten Markt wie Bürodienstleistung zu tun hat, muss seine Leistung sehr differenziert beschreiben. Eine Auflistung interessanter Leistungen alleine hilft nicht. In einer gut durchdachten Struktur sollten diese Leistungen thematisch zusammengefasst und mit einem Überbegriff erklärt werden.
Büroservice muss nicht auf Tätigkeiten in der Verwaltung beschränkt sein, sondern übernimmt auch die Organisation von sog. Events zur Firmenpräsentation bis zu Messeveranstaltungen. Welche Aufgaben hier übernommen werden, kann als Content ausführlich beschrieben werden.
Neben Kompetenz und Erfahrung gehören Spezialisierungen bzw. Spezialwissen dazu. Ein Grafikdesigner kann einfaches Webdesign anbieten oder auf die Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Programmierer hinweisen. Ein Webdesigner kann wiederum neben Erstellung auch Seitenbetreuung anbieten oder Workshops zu CMS verschiedener Anbieter.
Content vermittelt Spezialwissen
Interessant sind die berufliche Erfahrung und Fortbildungsmaßnahmen. Es ist nicht nur Ihre „Bewerbung“ beim potentiellen Kunden, was Sie für ihn tun können, sondern wie fundiert Ihr Wissen ist. Branchenerfahrung mit Beispielen aus dem bisherigen Tätigkeitsbereich, sind Inhalte, die Interesse bei einem Kundenkreis wecken.
Dass ein Büroservice mit MS-Office-Anwendungen vertraut ist, ist eine Selbstverständlichkeit. Wer schreibt, dass er MS-Office-Programme beherrscht, meint im Allgemeinen die notwendigen alltäglichen Anwendungen. Dennoch handelt es sich bei diesen Aussagen nur um ca. 10-15% der Gesamtleistung dieser Programme.
Spezialwissen z. B. innerhalb der Office-Programme kann wiederum für ein suchendes Unternehmen interessant sein. Wer also über Schreiben (inkl. Serienbriefe), Formatieren und Umgang mit Tabellen noch Makros erstellen oder sogar mit Excel programmieren kann, sollte dies explizit zum Ausdruck bringen.
Die Profilseite
Die sog. „Über mich“-Seite bietet die besten Möglichkeit die eigenen Kompetenzen mit Erfahrungen aus den bisherigen Tätigkeiten als Profil oder Vita darzustellen. Dabei ist kein Lebenslauf gemeint, sondern Branchen und Aufgabenbereiche sowie Weiterbildung während der Selbstständigkeit.
Erzählen Sie von sich, von Ihrem Wissen, Ihren Erfahrungen und Ihrer Fortbildung. Das verschafft einem Interessenten ein umfassendes Bild von einem potentiellen freien Mitarbeiter.
Eine strukturierte Darstellung mit einer Auflistung der wichtigsten Tätigkeiten bringt dem Leser den gewünschten Nutzen und steht im Einklang mit den Suchmaschinen. Wird dies noch durch eine passende Seitenbeschreibung ergänzt, wird die Profilseite oft genauso gut gefunden wie die Startseite der Website.
Seitenanzahl
Der Content gibt damit die Seitenzahlen vor. Neben einer ansprechenden Startseite sollten die Leistungen strukturiert beschrieben sein. Kommen neben der Profilseite noch Spezialgebiete dazu, sind mit der Kontakt und Impressumseite fünf bis sechs Seiten für den Internetauftritt einzuplanen.
Damit haben die Suchmaschinen „Lesestoff“, der Ihr Wissen einem interessierten Leser nahe bringt 🙂
Kooperationen ermöglichen ggf. das eigne Angebot zu ergänzen. Wer in Kooperationen arbeitet, kann seine Seite mit weiterem Content füllen. Früher hieß es oft nur: Ich arbeite bei größeren Aufträgen mit Kooperationspartnern zusammen. Wenn Sie diese Kooperationen für Ihre Leser interessant gestalten, haben Sie wichtige Inhalte und Sie und Ihre Kooperationspartner erhöhte Chancen gemeinsam Aufträge zu erhalten.
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Oftmals hört man auch den Satz: „Meine Website ist ja nur meine erweiterte Visitenkarte. Ich bin ja kein Online-Shop.“ Stimmt zwar grundsätzlich, aber trotzdem sollte der Content doch weit über das hinausgehen, was eine Visitenkarte zu bieten hat. Die Visitenkarte zeigt letztendlich nur Kontaktdaten, eventuell rückseitig noch ein paar Stichpunkte zur angebotenen Dienstleistung.
Wer nur dies auf seiner Internetpräsenz zeigt, kann sich das Geld dafür sparen! Da fühlt sich kein Kunde angesprochen.
Ebenso schlimm ist es, eine veraltete Seite aufzurufen. Wer jetzt noch die Termine von 2011 – oder noch schlimmer – aus den Jahren davor als „Aktuelles“ veröffentlicht hat, oder noch heute seinen Kunden „frohe Weihnachten“ wünscht, der kann davon ausgehen, dass der potenzielle Kunde die Seite schnell wieder schließt.
Ein weiteres „NO-GO“ ist, dass sich irgendwelche Seiten „noch im Aufbau“ befinden. Ich bin gerade wieder über so eine Website eines sog. Marketing-Unternehmens gestolpert.
Bei solchen Seiten gehe ich allerdings davon aus, dass sie inzwischen vom Markt sind und vergessen haben ihre kostenlose Domain abzumelden.
Damit wären wir bei der nächsten Problematik. Gute Seiten, die im Netz auch gefunden werden sollen, benötigen einen guten Provider und diese gibt es nicht kostenlos.
Existenzgründer, die gleich bei der Website sparen wollen, sollten keine erstellen. Mit solchen Websites sagen sie mehr über ihre Selbstständigkeit aus, als ihnen lieb ist.