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Bürodienstleister schreiben für Dienstleister und Unternehmen

Bürodienstleister – Allrounder oder Spezialist

Schon allein der Begriff „Bürodienstleister“ ist ein schwammiger Begriff, der alles meint, aber nichts konkretisiert. Er beinhaltet eine Bürohilfe für einfache Büroarbeiten genauso wie Beratungsleistungen z. B. zur Büroorganisation oder Personalmanagement wie sämtliche Aufgaben rund um PC und Internet. Die Entscheidung für den Bürodienstleister – Allrounder oder Spezialist?

Entscheiden zwischen Bürodienstleister Allrounder und Spezialist?

Ja, ich denke schon, dass sich ein Selbstständiger früh entscheiden sollte, ob er als Bürodienstleister Allrounder oder Spezialist sein möchte. Daran orientiert sich sein Angebot, aber auch seine Investionen und seine Fortbildung.

Der Allrounder braucht ein breites Fachwissen in oft sehr unterschiedlichen Bereichen. Dieses Fachwissen muss ständig vertieft werden. Dies ist zwar abwechslungsreich, erfordert aber viel Disziplin und die Breitschaft ständig dazulernen.

Der Spezialist hat sein Augenmerk auf eine bestimmten Zielgruppe. Diese Zielgruppe muss so groß sein, dass sie ihm ein regelmäßiges Einkommen sichert. Deshalb ist es interessant sich beide Gruppen genauer anzusehen.

Der Allrounder – ein „Alleskönner“

Als Allrounder wird zunächst ein Motorrad bezeichnet, das als Straßenmotorrad genauso die Möglichkeiten zum Tourenmotorrad oder Sportmotorrad besitzt. Andererseits trifft diese Bezeichnung auf alle Motorräder zu, die sich nirgends richtig einordnen lassen.

Ein Bürodienstleister, der als „Allrounder“ aufzutritt, möchte wie das Motorrad seine Vielseitigkeit unterstreichen u. a.:

  • breites Wissen
  • universelle Einsetzbarkeit beim Kunden
  • Auftragssicherheit durch Vielseitigkeit
  • Anpassung an unterschiedliche Kundenwünsche
  • spätere Spezialisierung nicht ausgeschlossen

Leider sehe ich immer wieder, dass die Marke „Das-kann-ich-auch“ angeboten wird:
Von Buchhaltung über Coaching bis Webdesign wird so ziemlich alles angeboten und zwar zusammen. Ich habe sogar in Angeboten schon Hunde ausführen, Bügeln oder Büroreinigung als Zusatzleistung gefunden.

Insbesondere der Existenzgründer lässt sich gern verleiten, sein Angebot breit zu fächern, damit er überhaupt einen Auftrag generieren kann. Dabei ist es von Anfang an wichtig, sich über seinen Schwerpunkt klar zu sein und dies zu kommunizieren. Oft beinhaltet so ein Schwerpunkt einfachere Tätigkeiten, die als Einstieg bei einem Kunden Interesse wecken können. Wer transkribieren anbietet, kann natürlich auch einfache Schreibarbeiten übernehmen mit allen wichtigen Funktionen, die ein Office-Programm zu bieten hat.

Wie aber das Beispiel Motorrad deutlich zeigt. So richtig einordnen lässt sich ein „Allrounder“ nicht. Die Unterscheidung zwischen Profi und Amateur ist nicht eindeutig auszumachen. Letztendlich ist die Gefahr des sog. „Bauchladens“ nicht weit. Der Kunde ist eher verunsichert, weil er nicht genau weiß, welche der angebotenen Dienstleistungen auf einer fundierten Ausbildung basiert.

In dem Buch „Valeries Fischrestaurant oder Wie Wirtschaft funktioniert“ (Hanser Wirtschaft 2006) befasst sich der Autor Cheung Chen Loh mit den Vorgängen innerhalb der Wirtschaft. Dabei stellt er 10 Erfolgsregeln auf.

  • So heißt eine Regel:
    Jeder muss sich spezialisieren, weil nicht jeder alles gleich gut machen kann!

Der Spezialist

Natürlich ist hier nicht der „Fachidiot“ gemeint, der nicht über sein Fachgebiet hinausdenken kann. Die Fachkraft verfügt aber über umfangreiche Kenntnisse und überdurchschnittliches Wissen. Dies hat sie sich durch eine fundierte Aus- und Weiterbildung angeeignet. Dieses Fachgebiet ist somit auch Teil des Alleinstellungsmerkmals, das einen Bürodienstleister innerhalb eines Schwerpunktes abhebt.

Für ein suchendes Unternehmen bietet der Spezialist einige Vorteile

  • Transparenz der angebotenen Leistung
  • profunde Erfahrung
  • Qualität der erbrachten Leistung
  • Sicherheit in der Materie

Es ist verständlich, dass jemand, der Büroservice anbietet, nicht gleichzeitig in die komplizierte Welt des Webdesigns einsteigen kann, selbst, wenn der eigne Internetauftritt selbst erstellt wurde.

Ein professioneller Webdesigner kommt schließlich nicht auf die Idee Büroservice oder Personalmanagement anzubieten.

Spezialisten mit Zusatzqualifikation

Auch der sog. Quereinsteiger kann sich überdurchschnittliche Kenntnisse aneignen und diese durch Tätigkeiten im gewählten Bereich kontinuierlich aufbauen.

Für alle Spezialisten ist es wichtig, dass sie in Kooperationen von Bürodienstleistern auf ergänzende Dienstleistungen zugreifen können. Ferner muss die Fachkraft über Kenntnisse in angrenzenden Feldern ihres Fachgebiets verfügen. Zum einen, um in bestimmten Bereichen diese Aufgaben übernehmen zu können, zum anderen um bei Bedarf eine entsprechend Fachkraft empfehlen zu können. So wird der Grafikdesigner, der sich auf Printmedien spezialisiert hat, auch Wissen in Webdesign aneignen, um die Umsetzbarkeit seiner Idee für das Internet zu gewährleisten. Zudem hat ein guter Grafikdesigner Verbindungen zu Webprogrammieren mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Ich denke die Zukunft gehört den qualifizierten Spezialisten, die sich zusammenschließen und ihre Dienstleistung je nach Bedarf ergänzend anbieten können.

Existenzgründer im Bereich Bürodienstleistung profitieren ganz besonders von diesen Zusammenschlüssen, denn sie können ihr Fachgebiet ergänzen und gewinnen aus der Erfahrung ihrer Kollegen.

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