Es wird viel von Auszeit gesprochen und viele verstehen darunter Urlaub oder gar ein „Sabbtical“ Jahr. Eine kurze Pause fällt jedoch ebenso unter „Auszeit“ wie längere Pausen.
Versuchen Sie diese kleinen Pausen sinnvoll in Ihren Arbeitsablauf einzubauen. Mit diesen kleineren Pausen erzielen eine größere Wirkung als mit ein oder zwei große Pausen.
Kurze Pause als Auszeit – gedanklich abschalten
Wichtig an diesen kurzen Pausen ist, dass Sie auch wirklich gedanklich loslassen. Natürlich ist der Weg in die Küche für ein Getränk oder der kurze Plausch mit einem Kollegen eine Art Entspannung. Gemeint ist aber nach den Erkenntnissen der Arbeitsmedizin, dass diese Zeit nicht mit anderen Ablenkungen gefüllt wird. Für wen es möglich ist, der sollte die Beine hochlegen und die Augen zumachen. Den Kopf hinter dem Nacken durch die Hände abstützen, wirkt der einseitigen Belastung an PC und Schreibtisch entgegen. Schwierig ist es für meisten nichts zu denken, sondern nur ruhig zu atmen und völlig zu entspannen.
Wer sich ganz schwer tut, seinen Gedankenfluss zu stoppen, kann
- entspannende Musik hören
- ein kurzen Spaziergang machen
- den Blick aus dem Fenster schweifen lassen oder einfach die Aussicht genießen
- Auf eine Isomatte legen
- Powernapping / Kurzschlaf
Am besten hilft es, an Aufgaben zu denken, die noch zu erledigen sind, wenn Sie einen räumlichen Abstand ermöglichen. Deshalb ist Bewegung in diesen Kurzpausen ein weiteres Kriterium, um Energie zu gewinnen.
Auszeit – eine kreative Phase
Wer kennt es nicht, wenn er abends noch ein Problem wälzt, dass er am nächsten Morgen die Lösung hat. Das passiert auch, wenn wir unserem Unterbewusstsein mit der Auszeit eine „Sendepause“ gönnen. Das Gehirn hört nicht auf zu arbeiten, aber schaltet auf den gleichen Modus um, wie nach dem Einschlafen.
Das macht verständlich, dass nach so einer kleinen Pause, die Arbeit oft wieder schneller von der Hand geht. Deshalb sollte die Pause nicht erst eingelegt werden, wenn Sie feststellen, dass Sie müde werden.
Selten geben heute Firmen noch starre Pausenzeiten und -längen vor. Inzwischen gibt es wissenschaftlich erforschte Grundlagen, wie Pausen einen nachhaltigen Effekt erzielen. Das gilt bei der Arbeit im Büro genauso wie bei der Produktion. Deshalb achten immer mehr Unternehmen vor allen Dingen in der Produktion auf diese Pausen und gestalten entsprechend ihre Teams. In diesen Pausen erhalten Mitarbeiter mit einseitigen Arbeitsgängen Massagen, um gesundheitlichen Schäden vorzubeugen. Eine kurze Pause bewirkt eine Entspannung und fördert die Leistungsbereitschaft für weitere Stunden.
Am sinnvollsten sind diese Pausen alle 90 Minuten – unabhängig davon, ob die Aufgabe fertig ist. Ich denke, dass hier jeder seinen „Arbeitsrhythmus“ finden muss. Zum Einhalten der Pausen, ist es sinnvoll, sich einen „Wecker“ zu stellen.
Klare Signale für die Auszeit
Wichtig ist, dass Sie Ihrem Umfeld klar signalisieren: „Ich möchte jetzt nicht gestört werden.“ Hier heißt Auszeit: Aus für alles – Zeit für mich.
Jeder muss diese Ruhephase in seinem Umfeld deutlich kommunizieren. Versuchen Sie es doch mal mit einem „Bitte nicht stören“-Schild an Ihrer Tür. Regelmäßige Zeiten erleichtern es Mitarbeitern, sich darauf einzustellen.
Dass eine „Kleine Auszeit“ eine große Wirkung haben kann, trifft nicht nur für die Industriearbeiter zu. Die Hans Böckler Stiftung empfiehlt bereits 2006 aus Sicht der Norm-Experten „sind kurze Pausen nach kurzen Arbeitsabschnitten längeren Pausen nach längeren Arbeitsabschnitten vorzuziehen.“
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