Da die Thematik „Gesunde Arbeitsatmosphäre im Büro“ immer noch ein wichtiges Thema ist, habe ich hier einen älteren Artikel überarbeitet. Bei der täglichen Arbeit im Büro auf die Gesundheit zu achten, scheint für viele selbstverständlich und vernachlässigen sie dennoch. Mitarbeiter nehmen
viele Beeinträchtigungen am Arbeitsplatz hin, obwohl sie damit die Sinne, aber auch Körper und Geist in Mitleidenschaft ziehen. Dies wirkt sich auf Konzentration und Arbeitsleistung aus, Fehler aber auch Unwohlsein sind die Folge.
Gesunde Arbeitsatmosphäre hängt von vielen Faktoren ab
Äußere Bedingungen können Sie optimieren, denn diese haben nachhaltig Einfluss auf Ihr Wohlbefinden. Im folgenden möchte ich aufzeigen wie mit wenigen Mitteln Sie bereits Abhilfe schaffen können.
Der Arbeitsplatz Büro beansprucht viele Körperteile und Sinne wie Augen und Ohren. Augen, Ohren, Finger und vor allem der Rücken werden durch die Technik oft in Mitleidenschaft gezogen. Dabei können Sie mit einfachen Mitteln schon Erleichterung erreichen.
Augen – Bildschirm
Dass Sie die Augen extrem belasten ist Ihnen sicher klar, das sie fast den ganzen Tag auf den Bildschirm gerichtet sind.
- Lichtverhältnisse
Vermeiden Sie Spiegelungen durch Schreibtische oder Fenster. Verteilen Sie dazu die Deckenbeleuchtung gleichmäßig im Raum. Das Licht von indirekten Leuchten blendet nicht und reflektiert nicht auf dem Monitor. Kopfschmerzen können Sie bei einem möglichst blendungsarmen Monitor vermeiden, da er vor allem Augen schonend ist. Der Bildschirm sollte ca. 60 Zentimeter vom Ihrem Gesicht entfernt sein. - Darstellung auf dem Bildschirm
Eine dunkle Schrift auf hellem Untergrund wirkt Spiegelungen zusätzlich entgegen. Sie müssen die Schrift am PC muss mühelos lesen können. Achten Sie dabei auf regelmäßiges Blinzeln am PC, damit Sie ein sogenanntes „Office Eye Syndrom“ vermeiden. Hierbei fühlen sich Augen strapaziert und müde an, oft verbunden mit einem Trockenheits- und Fremdkörpergefühl. Wenn Sie am Computer arbeiten, sollten Sie Ihre Augen regelmäßig vom Bildschirm abwenden, um ihnen etwas Ruhe zu gönnen.
Damit Sie Ihr „Fingerspitzengefühl“ behalten
Besonderen Strapazen ist Nacken- und Schulterbereich ausgesetzt. Oft werden Computer-Bildschirme zu hoch aufgestellt. Das führt zu Schmerzen in Schultern und Nacken. Vor allem den Eingabegeräten wie Maus und Tastatur sollten Sie mehr Beachtung schenken.
- Platz für die Hände
Die Tastatur muss genügend Platz zur Auflage der Hände bieten und sollte zehn bis 15 Zentimeter von der Tischkante entfernt sein.
Der optimale Neigungswinkel beträgt fünf bis 15 Grad.- Die Handballen
sollten Sie in Eingabepausen immer mal wieder auf den Tisch legen können- Hände entlasten
Es ist wichtig zwischendurch die Hände ausschütteln, die Finger mehrere Sekunden durch Spreizen anspannen und anschließend wieder zu lösen, eine Faust zu ballen und zum Schluss wieder zu lockern. Kalte Gelenke sind wenig belastbar, deshalb ist insbesondere in den kalten Monaten auf eine angenehme Raumtemperatur zu achten. Die vorgeschriebene Mindestraumtemperatur von 19 Grad ist für Tätigkeit, die überwiegend vor dem PC stattfindet, sicher nicht ausreichend.- Arbeiten mit der Maus
Das Handhaben der Maus verursacht oft Verspannungen von Schultern, Nacken und Arm („Mausarm“). Deshalb ist darauf zu achten, die Maus körpernah zu bedienen und Doppelklicks zu vermeiden. Sinnvoll ist es häufiger Tastenkombinationen anstelle der Klicks zu verwenden. Wer mit dem Zehnfingersystem schreiben kann, verteilt damit die Belastung besser. - Die Handballen
Bewegungsmangel – Ergonomie
Obwohl Ergonomie am Arbeitsplatz ein weit verbreitetes Thema ist, wird dieser Bereich zu oft noch vernachlässigt. Aber selbst wenn der Arbeitsplatz allen Erfordernissen entspricht, ist es immer wichtig auf Bewegungspausen zu achten. Dabei ist gerade Ergonomie ein besonders wichtiger Faktor für eine gesunde Arbeitsatmosphäre.
Das Dauersitzen belastet die Wirbelsäule, dazu kommt mit falschem Sitzen eine einseitige Beanspruchung der Wirbelsäule. Rückenleiden sind inzwischen die häufigste Ursache von Krankmeldungen und Arbeitsunfähigkeit.
Neben häufigem Wechseln der Sitzposition können regelmäßiges Aufstehen und kurze Pausen für Gymnastik Erleichterung schaffen. Wer es irgendwie einrichten kann, sollte sogar abwechselnd im Sitzen und im Stehen arbeiten. So kann man sich beispielsweise vornehmen, beim Telefonieren grundsätzlich aufzustehen, möglicherweise dabei auch auf und ab zu gehen.
Interessante Tipps hat hierzu auch die Techniker Kasse mit Checklisten zur Bewegung.
Ohren – Lärmpegel – Geräuschkulisse
Lärm macht krank, das ist allgemein bekannt. So gelten seit 2006 in ganz Europa niedrigere Grenzwerte für Geräusche am Arbeitsplatz. Stress durch Lärm kann Kreislauf und Immunsystem schwächen. EU-Schätzungen zufolge sind europaweit etwa 60 Millionen Arbeitnehmer während eines Viertels ihrer Arbeitszeit Lärm ausgesetzt.
Lärmschwerhörigkeit gehört in der EU zu den am häufigsten gemeldeten Berufskrankheiten. Die Lärmschwerhörigkeit ist nicht heilbar!
Atmung – Feinstaub
In Untersuchungen wird immer wieder aufgezeigt, dass der Feinstaub in Büros größer ist als auf der Straße oder in einem verrauchten Zimmer. Die Ursachen sind jedoch noch nicht vollständig geklärt. Im Allgemeinen wird dies Laserdruckern und Kopierern angelastet.
Neue Untersuchungen haben entdeckt, dass dies durchaus auch Partikel des Papiers sein können, die beim Drucken/Kopieren freigesetzt werden. Dies ist neben der Wärmeentwicklung ein weiterer Grund, dass häufig genutzte Drucker und Kopierer in einem separaten Raum verwendet werden sollen.
Nicht nur wegen dieser Belastung ist auf regelmäßiges Stoßlüften zu achten. Neben der Bewegung beim Gang zum Fenster erhöht die regelmäßige Sauerstoffzufuhr die Konzentrationsfähigkeit.
Pflanzen können zusätzlich zu einem besserem Raumklima beitragen. Neben der Feuchtigkeit sorgen sie für eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr. Letztendlich wird eine gesunde Arbeitsatmosphäre durch Pausen und sei es, um mit einem Kollegen eine Tasse Kaffee zu trinken, gefördert.
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Eben habe ich von Stefan Römer noch einen guten Tipp bekommen: Arbeiten an einem Stehpult.
Allerdings ist sitzen nicht das Problem, sondern die einseitige Belastung. Das lässt sich am Stehpult besser ausgleichen.
Auch die Arbeit am Stehpult sollte begrenzt sein.
Es ist wie überall: Die Mischung macht’s
Auch Pflanzen tragen sehr gut zur Atmosphäre im Büro bei. Angefangen von kleinen Pflänzchen die einfach nett aussehen und ab und zu Anlass geben sich zu bewegen wenn man sie gießen muss….. bis zu ganzen grünen Vorhängen oder Wänden, die als Raumtrenner, Blickfang, Luftfilter und Schallschlucker gezielt eingesetzt werden.
Office & Services
Gabriele Knapp
http://www.officeservice-knapp.de
Auch die Gestaltung des Arbeitsplatzes spielt eine große Rolle. Eine gute Atmosphäre entwickelt sich durch einen ungestörten Arbeitsfluss, kurze Laufwege und Dekoration nach Ihrem Geschmack. Dafür sorgen drei „Grundregeln“:
1) Reichweite beachten
– Je häufiger der Zugriff, umso näher der Standort.
– Je seltener der Zugriff, umso entfernter die Aufbewahrung.
2) Schreibtischschublade effizient nutzen
– Regelmäßige „Entrümpelung“ der Schreibtischschubladen.
– Entfernen was nicht mindestens einmal wöchentlich zur Hand genommen wird.
– Platzieren von Hilfsmittel, die mehrmals täglich zur Hand genommen nehmen, außerhalb der Schublade in direkter Reichweite.
3) Schreibtischoberfläche effizient nutzen
– Entfernen was nicht täglich benötigt wird.
– Reservieren eines festen Platzes für die ToDo-Liste.
– Belassen von nur tagesaktuellen, nicht erledigten Vorgängen auf dem Schreibtisch.
– Verwendung eines „Shadowboard“.
O3 | Office Organisation & Optimierung
Brigitte Ehry
http://www.o3-web.de