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Bürodienstleister schreiben für Dienstleister und Unternehmen

Büroservice – fast zum Nulltarif

… könnte man meinen, wenn man in den letzten Tagen die Presseberichte über das sog. günstige virtuelle Sekretariat liest. Fast zeitgleich mit den Nachrichten wie billig doch die Tätigkeiten im Büro zu haben seien, erscheinen die Artikel zur Unterbezahlung vieler Frauen. Das Problem ist, dass diese Einstellung nicht ausschließlich in Männerköpfen zu finden, sondern dass Frauen sich viel zu oft unter Wert verkaufen.

Büroservice ein Frauenjob

Auch bei den selbstständigen Bürodienstleistern – insbesondere Bürodienstleisterinnen – passiert das Gleiche wie bei angestellten Frauen, sie werden chronisch unterbezahlt. Teilweise unterbieten sich Selbstständige noch, um irgendwelche Aufträge zu ergattern. Bei dem ersten Ausfall wegen Krankheit gelangen sie dann in eine finanzielle Schieflage.

Kaum einem Mann fällt ein Tätigkeiten rund um Büro und Verwaltung für einen Stundensatz unter 45,00 Euro zu tätigen. Bei Frauen halten es viele Interessenten für selbstverständlich Honorare weit unter 20,00 Euro zu bieten.

Das bisschen Schreibarbeit oder die lästige Kleinarbeit – und mehr scheint vielen nicht einzufallen bei Bürodienstleistung – wird im Bereich „Hilfstätigkeit“ angesiedelt. Hier wird das „lästig“ mit „Kleinarbeit“ als fast überflüssig bewertet und deshalb wird nicht selten versucht, diese Arbeiten „irgendwie“ zu vergeben und sei es in Fernost. Hauptsache es wird irgendwie gemacht. Allerdings sollte alles richtig und termingerecht für die Weiterverwendung verfügbar sein.

Früher war der Sekretär ein Männerberuf und die „rechte“ Hand seines Vorgesetzten: gebildet und flink sowie organisatorisch talentiert. Auch der Generalsekretär einer Partei genießt großes Ansehen, ist er doch für die Hintergrundarbeit und die Organisation seiner Partei zuständig. In dem Augenblick, in dem das Sekretariat einer Frau zugeordnet wird, legt sich scheinbar ein Schalter um.

Büroservice und Büroorganisation – das Öl für das Betriebsgetriebe

Dabei hat sich bis heute nichts daran geändert, dass in Unternehmen unabhängig von der Größe eine Stelle notwendig ist, die die Übersicht über die Betriebszusammenhänge innerhalb der Verwaltung hat und wo alle Fäden zusammenlaufen. Ohne diese Übersicht gelangt eine Firma schnell an die Grenzen seiner Möglichkeiten, was im schlimmsten Fall zur Insolvenz führt. Und es gibt nicht für jedes Problem eine technische Lösung.

Wie früher der Sekretär muss heute der Bürodienstleister über eine gute Ausbildung verfügen, dazu gehören:

  • Rechtschreibung
  • Betriebliche Abläufe verstehen und umsetzen
  • Diverse Softwareprogramme, wobei MS-Office-Programme zum Standard gehören
  • Sicherheit im Umgang mit Technik weit über das Einschalten des PCs hinaus
  • Gute Allgemeinbildung
  • Selbstständiges Denken und Handeln

 
Eine fortlaufende Weiterbildung, die überwiegend autodidaktisch erfolgt, runden das Bild einer kompetenten Bürofachkraft ab. Ganz abgesehen davon, dass Bürodienstleister auch oft die Aufgaben der Sachbearbeitung mit übernehmen.

Für den Autofahrer ist selbstverständlich, dass ein Motor ohne Öl nicht mehr fährt. Damit der Motor auch lange lebt und gute Leistung bringt, spart der Autofahrer im Allgemeinen nicht an diesem Betriebsmittel. Das gilt auch für die anderen Teile des Autos, wie Getriebe und Bremsen. Hier werden hochwertige und damit auch oft hochpreisige Stoffe verwendet.

Der Wert der Bürodienstleistung

Wenn es aber um die eigene Firma geht und um die Person, die den Motor und das Getriebe des Betriebs am Laufen halten soll, wird gerne gespart.

  • Ein Grund ist sicher, dass wirklich viele Tätigkeiten durch Softwareprogramme gut bewältigt werden können. Nur muss auch immer jemand diese Softwareprogrammen richtig und vor allem effizient anwenden können. Zudem fallen auch eine ganze Reihe Routinetätigkeiten an.
    Eine Tätigkeit wird vor allem dann zur Routine, wenn sie jemand beherrscht und sie entsprechend schnell und fehlerfrei ausgeführt wird.
  • Ein weiteres Merkmal ist, dass viele Tätigkeiten nicht mehr täglich anfallen. Die Wichtigkeit ist in dem Augenblick auch nicht mehr so deutlich. Aber gerade dann ist eine versierte Kraft notwendig. Weiß sie doch in kürzester Zeit, wann und wo der nächste Schritt wieder erforderlich ist.

 
Der Wert der Bürodienstleistung liegt also im Wissen der Verfahren und den Kenntnissen firmenspezifischer Betriebsabläufe. Diese fachliche Kompetenz erwirbt eine Bürodienstleisterin neben einer guten Ausbildung durch die kontinuierliche Arbeit in ihrem Berufsfeld. Bei selbstständigen Bürodienstleistern kommt dazu, dass sie aufgrund sehr unterschiedlicher Kunden über ein breit gefächertes Wissen verfügen.

Wenn aber über Berufe, die überwiegend Frauen ausüben und die damit verbundene meist finanzielle Benachteiligung, nur am 8. März gesprochen wird, dann verlaufen alle Argumente im Sande:
„Schön, dass wir darüber gesprochen haben.“

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2 Gedanken zu „Büroservice – fast zum Nulltarif“

  1. Durch Zufall bin ich heute auf diesen Beitrag gestoßen und er spricht mir aus der Seele. Sehr gut, dass dieses Thema mal beim Namen genannt wird, denn viel zu viele Dienstleister/innen bieten ihren Service regelrecht zu Schleuderpreisen an, da sie Sorge haben, ansonsten keine Aufträge zu bekommen. Hier ist wirklich ein Umdenken notwendig und vor allem wichtig! – Toller Beitrag – danke dafür!

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