Ab 16. November 2011 ist es möglich das typisch deutscheß im Domainnamen zu führen. Nein, diese Meldung ist kein Heißluftballon. Vom 26. Oktober 2010 bis 16. November 2010 lief eine sog. „Sunrise Periode“, um bestehende Domains mit ss in ß zu ändern.
Mit Maß angewendet kann dies sogar ein interessantes Alleinstellungsmerkmal sein. Ein Außenhandel oder Großhandel darf nun auch als Domain so benannt werden. Jeder Fußsalon ist als solcher sofort erkennbar und selbst die Straße würde als Namensteil einer Domain nun wenigstens nicht mehr verunstaltet werden. Sicher ist nun auch dem Spaßfraktion Tür und Tor geöffnet für mehr oder weniger kreative Wortschöpfungen.
Massenhaft wird dieses ß nicht auftauchen, denn Berufsgruppen oder Dienstleistungen mit ß sind eher selten. Der Eigenname muss aber in Zukunft nicht mehr verunstaltet werden. Das bietet seinen Trägern die Möglichkeit sich gegen ähnlich klingende Namen auch in der Domain deutlich abzugrenzen und kann deshalb auch sicher für Bürodienstleister interessant sein. Häufiger ist das ß bei Verben zu finden. Mancher Domainname wird sich mit anderen Namen beißen.
Das ß ist aus dem Alltag aufgrund der Rechtschreibreform weitestgehend verschwunden, wurde doch aus dem auslautenden ß wie bei Schloß ein Schloss. Deshalb ist ein ß in einer Domain eine nette Geste, liebgewonnene Besonderheiten doch beibehalten zu dürfen. Mit diesem Gedanken möchte ich meinen Beitrag schließen, denn viel mehr Wörter mit ß, die den Text noch sinnvoll fließen lassen, fallen mir nicht mehr ein.
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Ich halte es für dämlich, da das „ß“ nur auf deutschsprachigen Tastaturen existiert.
Bisher war das „ß“ im DNS äquivalent zu „ss“, Verwechslungsgefahr war also ausgeschlossen. Nun muss man genauso wie bei Umlautdomains beide registrieren und sollte die „ß“-Domain serverseitig auf die „ss“-Domain weiterleiten.
Ein weiteres Problem ist, dass das „ß“ in der Adresszeile des Browsers als „%C3%9F“ codiert ist und ein weniger geübter Besucher der Website unter Umständen Probleme hat, die URL beispielsweise am Telefon korrekt weiterzugeben.
Viele Grüße
Bernhard Kirsten
http://www.bevisual.de/
Das „ß“ als ernstzunehmender Buchstabe?!
Sind wir doch mal ganz ehrlich:
Seit der neuen deutschen Rechtschreibreform sind zwar jetzt schon einige Jahre ins Land gegangen, aber alle Deutschen, die über 30 Jahre alt sind, haben so ihre Schwierigkeiten damit – hat man es doch jahrelang anders beigebracht bekommen. Und, wer macht sich schon wirklich die Mühe, alle neuen Regeln auch wirklich beherrschen zu können?!
So wird bei 70% der Geschäftskorrespondenz, die ich erhalte, das Wort „daß“ auch immer noch brav mit „ß“ geschrieben und ein muss ist immer noch ein „muß“.
Wir Deutschen halten gern an unseren alten Sachen fest – so also auch am „ß“. Von daher also keine schlechte Idee, es auch für die Domain zuzulassen – ähnlich wie die Umlaute.
Aber, es wird wohl zwei Generationen brauchen, um das „scharfe s“ auch wirklich nur noch dort zu gebrauchen, wo es hingehört, zum Beispiel in den Gruß…
Viele Grüße mit „ß“ 😉
Stefanie Röper
Ich denke, es gehen einfach die Buchstaben aus und man sucht nach Möglichkeiten, neue Domain-Namen zu ermöglichen. Wer schon einmal versucht hat einen vernünftigen neuen Domain-Namen zu finden, weiß vielleicht wovon ich spreche.
Das „ß“ zu nutzen mag von Fall zu Fall sinnvoll sein, nur sollte man bedenken, dass es in den meisten Sprachen dieser Welt kein „ß“ gibt. Für manchen potentiellen Kunden also eventuell nicht zu finden ist….
Viele Grüße
Gabriele Knapp
http://www.officeservice-knapp.de